Andacht am 14.03.2021

..
.

13.03.2021
Sonntag20210314_001.JPG


Wenn der Posaunenchor bei einer virtuellen Andacht mitwirken will, gibt es vieles zu bedenken.
Wie viele Bläserinnen und Bläser können bei den geforderten Mindestabständen mitspielen?
Wie kann eine synchrone Tonaufnahme bei den großen Abständen erreicht werden?
Wird es bei den offen stehenden Türen auch nicht zu kalt? Was ist mit dem Straßenlärm?
Reicht die Zeit noch bis zum nächsten Glockenschlag der Turmuhr - oder müssen wir jetzt erst mal pausieren? ...
Sonntag20210314_002.JPG


Die Mitwirkenden sind in der Kirche verteilt, Mikrofone an unterschiedlichen Plätzen aufgestellt.
Es kann losgehen!
Sonntag20210314_003.JPG


Entspannt euch, ich hör mir jetzt die Aufnahme an!

Ja, ihr seid super - aber wir üben das noch einmal, damit die Aufnahme noch besser wird.
Sonntag20210314_004.JPG


Geduldig probt und spielt der Posaunenchor am 4.3.2021 solange, bis auch Johannes Würmseer mit den Aufnahmen zufrieden ist.

In der folgenden Videoandacht ist das Ergebnis zu hören.


Die Tonspur der Andacht:
Liebe Menschen in Crumbach und darüber hinaus.
Haben Sie schon gewählt? Heute ist Wahltag in den hessischen Dörfern und Städten.
Wir geben unsere Stimmen ab und beauftragen damit Menschen, sich um das Wohl unserer Gemeinde zu kümmern. Wir bezeugen damit unser Vertrauen in ihre guten Absichten. Diese Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und wollen Antworten geben auf die Herausforderungen unserer Zeit.
Es geht nicht in erster Linie um Gewinnen oder Verlieren der einen oder anderen Seite.
Menschen bringen ihre jeweiligen Begabungen und Fähigkeiten ein und diese sind vielfältig. Sie haben verschiedene Sichtweisen auf die Welt und die anstehenden Probleme. Sie ringen um die jeweils beste Lösung zum Wohle des Ganzen.
Wir können uns darüber freuen, dass wir wählen dürfen. Das war nicht immer so und das allgemeine Wahlrecht ist ein hohes Gut. Das gilt ebenfalls für die Wahl zum Kirchenvorstand, die im Juni ansteht. Einzelheiten dazu finden Sie im Laurentiusbrief oder auf der Internetseite der Kirchengemeinde. Der Einsatz für eine gute Gemeinschaft, egal an welcher Stelle, ist aller Achtung und Unterstützung wert. An dieser Stelle sagen wir DANKE an alle und wünsche ihrem Tun Gottes Segen und Beistand in guten Tagen und besonders auch dann, wenn es hakt und schwierig wird.

Zwischenmusik

Wir haben die Wahl. Wir haben die Wahl wie wir die Welt ansehen.
Ist sie ein Ort voller Wunder und wurde uns geschenkt als Erfahrungsraum? Oder steckt sie voller Gefahren, vor denen wir uns schützen müssen?
Sind die anderen Menschen Konkurrent:innen um die besten Plätze oder sind sie freundliche Weggefährt:innen in unserem Leben?
Wir haben die Wahl wie wir die Welt ansehen und so, wie wir sie ansehen, werden wir sie erleben. Unsere Wahrnehmung wird von unserer Erwartung beeinflusst.

Sie kennen das gewiss:
Es gibt Tage, die beginnen schon verkehrt, alles geht schief und das Wetter ist ebenfalls trüb.
Vielleicht plagen uns auch noch Schmerzen. Wir schauen schlecht gelaunt in die Welt - und sie schaut genau so zurück. Wenn ich unfreundlich blicke, wird mich kaum jemand freundlich anlächeln.
Es gibt aber zum Glück auch die anderen Tage. Die Sonne strahlt und ich strahle mit. Alle Menschen sind anscheinend fröhlich und meine Vorhaben gehen mir leicht von der Hand.
Meine Stimmung, meine Einstellung, mein Blick bestimmt mein Sein. Es scheint manchmal so als wäre ich den Stimmungen ausgeliefert. Das stimmt jedoch nur bedingt. Ich habe die Wahl, ob ich mich in Trübnis fallen lasse oder ob ich mich aufraffe und dagegen wirke.
Ich habe im Laufe der Zeit einige Methoden gefunden. Ich suche ganz bewusst etwas Schönes, eine Blume oder ein paar Zweige, die ich in die Wohnung hole. Sie dienen mir als Erinnerung und Ermahnung.
Es ist nie alles nur schlimm, es gibt immer auch Gutes und sei es noch so klein und wenig. Es reicht mir, um mich daran festzuhalten und mich wieder aufzurichten. Der Gang in die Natur hilft mir sehr. Und die Verbindung mit der Erde bringt mich wieder zurück zu mir. Wenn ich beobachte, wie die Tomaten am Küchenfenster keimen und langsam wachsen, erfüllt mich das mit Dankbarkeit und Freude. Manchmal ist es eine Melodie oder ein Wort, ein Anruf oder eine zufällige Begegnung. Freundliche Mitmenschen.. Was mir absolut sicher hilft, ist Kinderlachen. Ihr Lachen ist mitreißend und erleichternd. Kinder leben ihre Bedürfnisse und Gefühle und zeigen mir, wenn ich mich darauf einlasse, was wirklich wichtig ist in meinem Leben. Worauf richte ich meinen Blick. Was findet meine Aufmerksamkeit? Lasse ich mich ein auf die Verführungen durch Werbung, die Ablenkung durch allerhand Filme und Unterhaltung verschiedenster Art, auf schlimme Nachrichten und Angstbotschaften, auf Informationen durch Zeitungen, Fernsehen, soziale Medien oder Kontakte zu virtuellen Gruppen? Wir sind mit aller Welt verbunden und kaum jemand läuft ohne Smartphone in der Hand oder am Ohr durch die Gegend. Das alles ist wichtig und richtig, je nachdem wie es genutzt wird. Wem folge ich? Behalte ich eine gute Orientierung? Woran richte ich mich aus? Bin ich konzentriert oder lasse ich mich zerstreuen und gar verwirren? Bleibt mir noch Zeit für das innere Wohl? Wie geht es meiner Seele? Woran richte ich mich auf und aus in schwieriger Zeit? Halte ich inne und richte den Blick nach innen? Oder nach oben?

Der Psalm für den heutigen Sonntag Lätare mag eine Anregung dazu geben.

Ach, wie schön, bei Dir zu sein,
lieber Gott;
hier gehört meine Seele hin,
mein ganzer Körper freut sich,
zu Dir zu kommen.

Wie ein Nest für zartes Gefieder,
wie eine Heimat,
in der man neu beginnen kann,
so ist Dein Haus für uns,
lieber Gott.
Glücklich kann sich nennen,
wer das schon gespürt hat.

Es ist doch der gut dran,
der seine Lebensenergie von Dir erhofft.
Auf dem Weg zu Dir
wird dann eine Wüste zu fruchtbarem Land,
und wie Regen strömt Segen
auf ihn herab.

Auf dem Weg zu Dir
wird dann alles zu einer Kraftquelle
für solche wie ihn,
diesen Menschen,
bis er schließlich bei Dir ist.

Also, Gott, Weltenlenker,
der Du den Alten schon zum Greifen nahe warst,
hör zu, was ich Dir zu sagen habe,
bitte, schenk mir den Weitblick und die Weisheit,
dass ich oft im Leben eine Wahl habe.
Lass sie mich mit einem positiven Blick treffen,
um dir und deiner Güte eine Chance zu geben -
und damit auch mir.

Unser Schutz, Gott,
das bist Du.
Lass Dich erinnern,
was Du für uns schon alles geebnet hast,
durch den, den Du erwähltest.

Dir nahe zu sein,
nur für einen Augenblick,
dafür könnte ich alle anderen Augenblicke
meines Lebens hergeben.

Sich an Dich heranzutrauen,
bringt so unendlich viel mehr,
als satt und sicher da zu sein,
wo an Dich keiner mehr denkt.

Ich will's euch sagen:
Gott, der Herr,
der bringt das Licht in dein Leben
und die Sicherheit, die du brauchst.
Er macht dich kostbar
und verleiht dir Gewicht.
Er lässt am Glück alle teilhaben,
die sich auf den Weg zu Ihm machen.

Ja, vergesst es nicht:
Es ist doch der gut dran,
der sich auf ihn verlässt,
auf unseren Gott.

Musik zum Ausklang


Hier geht es zur Druckversion der Andacht.
###

zur Startseite


[Counter]