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Ende September feiert
die Evangelische Kirchengemeinde ihr Erntedankfest auf einem
Bauernhof.
Diese Tradition begann 1998 auf
dem
Hof in Güttersbach, der nun in diesem Jahr seit dreihundert
Jahren
von Familien mit dem Namen Weidmann bewirtschaftet wird.
Zu
diesem Doppeljubiläum strömten jetzt die Massen. |
| 10:00
Uhr - der Kessel war angeheizt, in zwei Stunden musste die Suppe fertig
sein. Ob bei dieser Menge nicht zu viel Suppe übrig
bleiben würde?
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| Weidmanns haben
doch nur Federvieh und keine Schweine für den Suppenrest. |
| Hof
und Altar waren festlich geschmückt und noch hatte unser Pfarrer
viel Zeit. |
| Armin Mohr konnte die ersten
Gäste, die vor ihm den Hof erreichten, noch alle
persönlich begrüßen. |
| Empfangskomitee. |
| Walter Mink probte noch einmal mit den
Bläsern.... |
| ...
so gab es für die Gäste im sich langsam
füllenden Hof schon einmal einen musikalischen Rahmen. |
| Der Kirchenchor hatte rechtzeitig
Platz genommen, denn kurze Zeit später wären diese
Bänke sicher von anderen Leuten besetzt worden. |
| Und
dann war auf einmal der Hof voller Leut !!! |
| Wer zu spät kam, musste auf
Strohballen sitzen oder sich einen Stehplatz suchen. |
| Pfarrer
Mohr hatte schon lange nicht mehr eine so große Gemeinde zu
begrüßen und hätte vor Verblüffung
fast das
Eingangslied übersprungen:
Danke
für diesen guten Morgen, Danke für jeden neuen Tag. Danke,
dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag. |
| Danke an die Landfrauen für
die Erntekrone. |
| Ums
"Danke sagen" ging es auch in der Predigtgeschichte. Im
roten Kreis ist der undankbare Stein zu erkennen.... |
| ... der eine wundersame Wandlung
erfährt. |
| Die Kindergartenkinder mit ihren
Erzieherinnen sangen Erntedanklieder.
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| Und dann ging der Dank an die
Gastfamilie Weidmann. |
| Inge
Weidmann bedankte sich für den Gottesdienst auf ihrem Hof und
lud zum Verweilen ein. |
| "Gebt nicht zu viel Suppe auf einmal
aus und bringt noch Wasser bei, da kommen immer noch mehr Leut." |
| Reicht
die Suppe oder reicht sie nicht, das war hier die Frage. |
| Die Buntstifte reichten auf jeden Fall. |
| Tischgespräche
aller Orten. |
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| Das war knapp - aber es hat
für jeden eine Portion gegeben. |
| Nach
dem Essen gingen die Gespräche weiter. Und viele blieben
gleich zum Hoffest in Güttersbach |
| Und am nächsten Sonntag
treffen wir uns alle in der Kirche wieder! |
Pfarrer
Mohr erzählte in der Predigt die „Geschichte
von einem Stein,
der nicht „Danke“ sagen konnte“:
Vor
langer Zeit lag am Ufer eines Baches in den Bergen ein Stein. Keiner
wusste, wie lange dieser Stein schon da lag. Aber alle
wussten: Noch
nie hatte dieser Stein für irgendetwas
„Danke!“ gesagt.
Im
Sommer hätte er für die Sonne danken können. Aber
der Stein sagte: „Nein, ich danke nicht. Die Sonne scheint
hier
doch sowieso hin. Warum sollte ich ihr danken?“ Im
Herbst kam der Wind. Er blies durch das Tal und pfiff seine Musik
zwischen den Felsklippen. „Danke,
Wind, dass wir mit dir spielen dürfen.“ zwitscherten
die Vögel „Willst
du nicht auch Danke sagen“, fragte die Bachstelze.
„Du spürst
den Wind doch auch auf deiner steinernen Haut!“ „Nein!“,
sagte der Stein. „Danke sagen ist altmodisch. Das hat man
früher
den Kindern beigebracht. Die Zeiten haben sich
geändert. Ich
danke schon lange nicht mehr!“ Als
der Winter kam, blies er viel glitzernden Schnee in das Tal. „Danke!“
murmelten die Murmeltiere und legten sich zu Ruhe. „Danke,
Schnee, dass du uns zudeckst!“ sagte das Gras. Zum
letzen Mal für dieses Jahr flog die Bachstelze zu ihrem Stein. „Sagst
du nicht auch Danke? Du hast doch auch eine weiße Decke
bekommen? Gefällt sie dir nicht?“ „Bleib
mir doch weg mit deinem ewigen Danke!“ sagte der Stein.
„Ich
danke nicht! Kein Stein tut das!
Dann
endlich kam der Frühling. Durch den schmelzenden Schnee war
das
Wasser im Bach mächtig amgestiegen. Danke,
dass wir so wild toben dürfen“, brausten die Wellen. „Danke“
rumpelten auch die Steine, die am Grund des Baches ins Tal rollten. „Hörst
du sie?“ fragte die Bachstelze. „Das sind auch
Steine und sagen
trotzdem Danke.“ „Ich
nicht!“, sagte der Stein. „Ich sehe es kommen:
Eines Tages
erreicht mich eine von diesen großen Wellen und
reißt
mich ins tiefe Meer. Da liege ich dann und keiner fragt mehr nach
mir. Ich wüsste nicht, was es da zu danken
gibt!“ Vor
lauter „Nein-ich-danke-nicht-Sagen“ war der Stein
nach vielen
hundert Jahren ganz grau und dunkel und hässlich geworden. Eines
Tages jedoch, geschah etwas Wunderbares: Ein Kind, das mit den Eltern
in den Bergen Urlaub machte, wanderte mit ihnen den Bach entlang und
blieb vor dem Stein stehen. Das
Kind hob den Stein auf, betrachtete ihn und steckte ihn dann in
seinen Rucksack und wanderte weiter den Bach entlang. „Schaut
nur!“, rief der Stein nach einiger Zeit. „Schaut
nur her! Es hat
mich jemand mitgenommen! Es findet mich jemand gut!“ Und
dann
sagte er es, dieses Wort: „Danke!“. Er
erschrak. Was hatte er da gesagt? Ganz komisch
hörte sich
dieses
Wort aus seinem Mund an. „Danke“, sagte er noch
einmal. Nun
klang es schon besser. „Danke“. Und
in dem Augenblick, wo er dieses Wort zum ersten Mal in seinen langen
Leben sagte, ging eine wunderbare Verwandlung mit ihm vor. Als
das Kind dieses „Danke“, das aus seinem Rucksack
kam, hörte,
hielt es an. Das
Kind nahm den Rucksack von der Schulter, holte den Stein heraus und
kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: Ganz
hell und klar war der Stein geworden. Und was vorher grau und
hässlich an ihm war, schimmerte nun in einer ganz
ungewöhnlichen
leuchtenden Farbe! „Oh“,
sagte der Stein. „Ich wusste gar nicht, dass ich so
schön sein
kann. Woher das wohl kommt?“
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