Mit
diesem Plakat luden die Evangelische Kirchengemeinde in
Fränkisch-Crumbach zusammen mit der Evangelischen Jugend im
Dekanat Reinheim und der Gemeindepädagogin Martina
Schweitzer-Hillig zu einem ganz besonderen Gottesdienst ein. Der Gottesdienst fand im Rahmen der diesjährigen Friedensdekade statt, die unter dem Motto "andere achten" steht. Der Volkstrauertag wurde
mit Absicht gewählt, weil deutlich werden sollte, dass es an
diesem Tag nicht nur um einen Blick zurück in die Dunkelheiten
vergangener Kriege geht, sondern um die friedliche und gerechte
Gestaltung der Zukunft. | |
Kurz vor 16:00 Uhr füllte sich die Kirche zunehmend mit vielen Jugendlichen und einigen Erwachsenen. | |
Gespanntes Warten auf den Anfang und den ersten Song. | |
Jett Weimer hatte zusammen mit Pfarrer Carsten Stein aus Reichelsheim die musikalische Gestaltung dieses Gottesdienstes übernommen. | |
Viel Applaus für den ersten Song von Jett. | |
Beim ersten
gemeinsamen Lied standen dann wirklich alle auf. Wir wollen: Aufstehn, aufeinander zugehn voneinander lernen miteinander umzugehn; Aufstehn, aufeinander zugehn und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn .... | |
1.
Viel zu lange rumgelegen, viel zu viel schon diskutiert. Es wird Zeit
sich zu bewegen, höchste Zeit, dass was passiert. 2. Jeder hat was einzubringen, diese Vielfalt wunderbar. Neue Lieder wolln wir singen, neue Texte laut und klar. 3. Diese Welt ist uns gegeben, wir sind alle Gäste hier. Wenn wir nicht zusammenleben, kann die Menschheit nur verliern. 4. Dass aus Fremden Nachbarn werden, das geschieht nicht von allein. Dass aus Nachbarn Freunde werden, dafür setzen wir uns ein. | |
Herr,
gib mir Mut zum Brücken bauen gib mir den Mut zum ersten Schritt, Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. Ich möchte gern dort Brücken bauen, wo alle tiefe Gräben sehn. Ich möchte hinter Zäune schauen und über hohe Mauern gehn. Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt. Ich suche unablässig Zeichen des Friedens zwischen Jung und Alt. Ich möchte nicht zum Mond gelangen, jedoch vor meines Feindes Tür. Ich möchte keinen Streit anfangen. Ob Friede wird, liegt auch an mir. Herr, gib mir Mut zum Brücken bauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. | |
Thomas
Panek und Martina Schweitzer-Hillig führten in die Thematik -
Brückenbauen - ein. Und dann gab es da noch ein rätselhaftes Bild auf dem Liedblatt: Da fassen sich drei Männer an den Händen. Locker sieht das nicht aus. Eher verkrampft oder erzwungen. Die Botschaft dieses Bildes ist klar: Sich die Hände reichen ist nicht immer einfach. Und auch nicht immer ehrlich. | |
Können
die Drei sich vielleicht deshalb nicht in die Augen schauen?
Verrät
ihr Blick ihre finsteren Absichten und Hintergedanken?
Ein Händereichen wie auf diesem Bild ist eine anstrengende Sache. Eine menschliche Verbiegung und Selbstfesselung. Da kann keiner mehr auf den anderen zugehen. So kann man keine Brücke bauen von Mensch zu Mensch, die auch dann hält, wenn es wirklich kritisch wird. Wenn hier einer abstürzt, dann reißt er die anderen mit. Es sei denn: ….sie lassen ihn einfach fallen Wollen wir so leben?..... Lasst uns Gott um den Mut zum wirklichen Brückenbauen bitten, um den Mut zum ersten Schritt. | |
Carsten
Stein übt mit der jungen Gemeinde einen neuen Kanon ein. | |
Steh auf, bewege
dich, denn schon ein erster Schritt verändert dich, verändert mich, steh auf, bewege dich. | |
Neues
Rätsel in diesem Gottesdienst. Was will Armin Mohr mit einer vertrockneten Pflanze anfangen? Und warum haben alle beim Eingang eine winzige Dose erhalten? | |
Eine "Rose von Jericho" - vertrocknet, braun und tot. | |
Ein Sammelgefäß für viele Wassertropfen. | |
Aber ohne Hilfe kann man nicht gleichzeitig den Deckel von der kleinen Wasserdose abschrauben und das große Sammelgefäß sicher halten. | |
Partnerschaftliches Miteinander ist angesagt. | |
Und so sammeln sich nach und nach... | |
... die vielen kleinen Wassertropfen .. | |
... aus den vielen kleinen Dosen... | |
... zu einem Krug
voll Wasser für die Wüstenrose. Doch Geduld ist angesagt. Veränderungen brauchen Zeit! Wo ein Mensch Vertrauen gibt, nicht nur an sich selber denkt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. Wo ein Mensch den ändern sieht, nicht nur sich und seine Welt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. Wo ein Mensch sich selbst verschenkt und den alten Weg verlässt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht. | |
Zeit für
ein gemeinsames Agape-Mahl. | |
Noch einmal stimmen alle den neu gelernten Kanon an. | |
Singend verlassen alle die Kirche und denken an den Segen, den Laura Dittrich zum Abschluss gesprochen hat: | |
Gott, du Ursprung allen Lebens, du Quelle der Liebe, du bist wie eine gute Mutter und wie ein guter Vater. Sei vor uns und führe uns sei hinter uns und schütze uns, sei neben uns und begleite uns, sei zwischen uns und verbinde uns, sei unter uns und trage uns, sei in uns und erfülle uns, sei über uns und segne uns. | |
Und die Rose? Sie hat sich entfaltet. |