Evangelische Kirchengemeinde
Fränkisch-Crumbach

Neujahrskonzert 2009

neukonz09_001.jpgHier wieder einmal der Versuch, wenigstens einen kleinen visuellen Eindruck von einem großem akustischen Ereignis zu vermitteln.

Vorbereitungen:
Hannes Ellert und Johannes Würmseer bereiten ihre Bachtrompeten auf das Konzert vor.
neukonz09_002.jpgIn diesem Jahr nicht aktiv beteiligt verfolgt Anna-Lucia Leone das Geschehen aus nächster Nähe.
neukonz09_003.jpgAuftakt mit dem Konzert für zwei Trompeten von Tommaso Albinoni.
neukonz09_004.jpgKonzentriertes Spiel von Hannes Ellert...
neukonz09_005.jpg.. und Johannes Würmseer.
neukonz09_006.jpgNach dem Trompeten-Wechsel ergibt sich ein neues optisches und klangliches Bild.
neukonz09_008.jpgBei der Toccata et Fuga...
neukonz09_007.jpg... gab es eine kleine Verschnaufpause für die Bläser.
neukonz09_009.jpgAnna-Lucia bereitet die Trompete für den nächsten Einsatz vor.
neukonz09_010.jpgHerzlicher Dank... 
neukonz09_011.jpg...an die Mitwirkenden.
neukonz09_012.jpgZugabe!
neukonz09_013.jpgGunhild Streit ist immer schwer auf ein Bild zu bekommen.
neukonz09_014.jpg Nein, die Blumen waren in diesem Jahr nicht für die Gesangssolistin der letzten Neujahrskonzerte
(2006 2007 2008)  bestimmt.

Anna-Lucia Leone durfte sie nur halten...
neukonz09_015.jpg ... bis Gunhild Streit sie wieder in Empfang nehmen konnte.
Barockes Miteinander von Orgel und Trompeten   -  Bericht von Sabine Koch
Selbstbewusst und lautstark drangen die Töne aus den silbern und golden glänzenden kleinen Bachtrompeten zur taktgebenden Orgelbegleitung durch das romanische Kirchenschiff. Lebhaft und einladend kam das Allegro aus dem Konzert für zwei Trompeten (C-Dur, op. 9 Nr.9) des Venezianers Tommaso Albinoni (1671-1750) daher und hieß das neue Jahr im Rahmen des „Festlichen Konzerts“ willkommen.
Die musikalische Begrüßung im Angesicht des Weihnachtssterns, des geschmückten Tannenbaums und der hölzernen Krippe hat bereits Tradition in Fränkisch-Crumbach. Ein Novum war allerdings die Besetzung des ausführenden Terzetts. Neben der Birkenauer Organistin Gunhild Streit und dem auch als Musikpädagogen tätigen Trompeter Johannes Würmseer musizierte als dritter im Bunde an diesem Sonntagnachmittag Hannes Ellert, der bei „Blech Pur“ und im Sinfonischen Bläserorchester Hessens  mitwirkt. Orgel und Bläser wetteiferten von der Empore herab; letztendlich obsiegte und beeindruckte das gemeinsam erzeugte barocke Klangerlebnis.
Vertraut - und immer wieder berührend - ertönte „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750). In der Choralbearbeitung wurde die bekannte Melodie von den Trompeten intoniert, unterlegt von zurückhaltendem Orgelspiel.
Ihren „großen Auftritt“ hatte die Königin der Instrumente anschließend mit Toccata (italienisch toccare „schlagen“) et Fuga (latein., „Flucht, weglaufen“) in F, BWV540, aus der Feder des bereits erwähnten Meisterkomponisten aus Eisenach. Per Definition wird die Toccata „im Barock meist als Vorspiel vor einer Fuge eingesetzt, in der Regel mit einigen vollen Harmonien beginnend; es folgen Läuferpassagen und kleine fugierte Sätzchen“. Gunhild Streit machte Bachs kunstvolle Tonschöpfung auf der 1866 gebauten, mit einem Manual und 11 Registern versehenen Walcker-Orgel für alle Kirchgänger hörbar. Nur für die Besucher auf der Empore wurde zudem der Multi-Einsatz der Organistin sichtbar: Den Blick auf die Noten konzentriert, griffen  die Hände in die Tasten; gleichzeitig trat sie mit ihren Füßen wortwörtlich „in die Pedale“. Fazit: Künstlerische Schwerstarbeit wurde der Organistin abverlangt, denn „Toccaten stellen zum Teil höchste Ansprüche an den Interpreten und sind von festlichem, mächtigem Charakter“. Erzern klingende Akkorde der Orgelpfeifen legten sich über gedämpftes Pedalspiel. Viele Zuhörer genossen mit geschlossenen Augen das Eingehülltsein in die imposante Klanghülle. Nicht minder faszinierte das verschachtelte Ineinandergreifen der Fugensequenzen im Anschluss.
Leichtfüßiges Orgelstaccato, kombiniert mit Trillern und breiten Melodienbögen der Bläser, charakterisierten das Adagio im Trompetenkonzert C-Dur, op. 46, aus der Feder von Georg Friedrich Händel (1685-1759). Dem verspielten Allegro schloss sich ein ruhiges Andante an, bevor neuerlich ein Allegro die Töne hüpfen und sich dabei fast überschlagen ließ.
Der für den Schluss aufgesparte Applaus entlud sich etwas zögerlich – und das hatte nur den einen triftigen Grund: Gebannt verfolgten die Zuhörer Antonio Vivaldis temperamentvolles Bläserkonzert (C-Dur, op. 46). Fasziniert lauschten sie dem fanfarenartigen Bläserecho und dem kurzen Orgel-Largo des 1671  in Venedig geborenen Vivaldi – und waren völlig überrumpelt vom unerwartet schnellen Ausklingen des Werks und damit auch dem Ende des kurzweiligen Programms. Doch nach dem gemeinsam gesungenen „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ dankte anhaltender Beifall für das fesselnde Hörerlebnis, den die Musiker mit der Zugabe des „Heroischen Marschs“ von Georg Philipp Telemann beantworteten.   
Sabine Koch

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