Silvester und Neujahr/ Epiphanias
Der letzte Tag des Jahres verdankt seinen Namen einem Papst aus dem vierten
Jahrhundert. Silvester I., seit 314 Bischof von Rom, starb am 31.
Dezember 335. Eine Kalenderreform Julius Cesars hatte bereits im Jahr
46 vor Christi Geburt den 1. Januar als Jahresbeginn bestimmt. Der
Jahreswechsel wurde in der Geschichte schon früh von rituellen
Festen und Volksbräuchen begleitet. Stuben und Ställe
wurden mit geweihten Kräutern ausgeräuchert, um
böse Mächte und schädliche
Einflüsse aller Art fernzuhalten. Zudem war es Brauch, die
weihnachtliche Mettenkerze anzuzünden und bis Mitternacht
brennen zu lassen, um das alte Jahr hinaus- und das neue Jahr
hereinzuleuchten.
Die Evangelische Kirchengemeinde
feiert (in normalen Zeiten) den Jahreswechsel an
Silvester um 18 Uhr
mit einem Jahresschluss-Gottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchors.
Pünktlich um 24 Uhr läuten die Glocken beider
christlichen Kirchen das neue Jahr.
Zentrale
Aussage des altkirchlichen Weihnachtsfestes am 6. Januar ist, dass Gott
im Menschen Jesu sichtbar wurde. So heißt das Fest nach dem
griechischen Wort „Erscheinung“ Epiphaniefest und
hat in den orthodoxen Kirchen seinen Stellenwert behalten. Durch das
Vordringen des Weihnachtsfestes zum 25.12 ab dem 4. Jahrhundert, bei
dem im Mittelpunkt die anschauliche Geschichte von der Geburt Jesu
steht, verlor das ältere Fest in den anderen christlichen
Kirchen an Bedeutung. Die Sonntage des beginnenden Jahres bis zur
Passionszeit werden allerdings immer noch „nach
Epiphanias“ gezählt.
Gerade in
Mitteleuropa ist nach einem langen Winter, ob mit oder ohne Schnee, das
frische Grün des Frühlings für uns ein Bild
des Wachstums, der aufgehenden Saat. In anderen, heißeren
Klimazonen steht grün für das Leben; eine
grüne Oase inmitten der Wüste garantiert das
Überleben. So wird für Paramente und Stola in der
Epiphaniaszeit die Farbe grün gewählt als Zeichen
dafür, dass die Botschaft von der Geburt Jesu
„wachsen“ möge.
Für
Christen unterschiedlicher Glaubenstraditionen und
Kirchenzugehörigkeiten bietet die Jahreslosung eine Begleitung
durch das Jahr. Dieses Zitat aus der Bibel wird nicht wie die Worte
für den Tag ausgelost, sondern von einer ökumenischen
Arbeitsgemeinschaft ausgewählt.
Die Jahreslosung 2023 lautet:
Du bist ein Gott, der mich sieht.
Genesis 16,13
Seit
vielen Jahren erfreut der Posaunenchor am Neujahrsmorgen mit seinen
Chorälen die Crumbacher
Bevölkerung:

Am Neujahrstag durchwandert der Posaunenchor ab
8.30 Uhr den Ortskern
und am darauf folgenden Sonntag besucht der
Posaunenchor alle Bauernhöfe, die zu
Fränkisch-Crumbach gehören und überbringt
musikalisch die Segenswünsche der Kirchengemeinde.
Die Sternsinger der Katholischen Kirchengemeinde werden wieder den Gottesdienst am
Sonntag, 2. Januar 2022 mit ihren Liedern
mitgestalten. Die Aktion
Dreikönigsingen ist die weltweit größte
Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not
engagieren. Mit dem Kreidezeichen 20*C+M+B*22 bringen Kinder als die
Heiligen Drei Könige den Segen zum neuen Jahr zu den Menschen:
„Christus segne dieses Haus“. Auch in der Evangelischen
Kirche wird eine Liste ausliegen, für alle, die von den
Sternsingern besucht werden wollen.
Ein Blick auf die
Veranstaltungen der Kirchengemeinde im neuen Jahr zeigt den weiteren
Verlauf des Kirchenjahrs. Der
Osterkreis
umfasst die Passions- und
Osterzeit mit Pfingsten und traditionell in Fränkisch-Crumbach
auch die Konfirmation. Der Trinitatiskreis mit Erntedank und den eher
nachdenklichen, ruhigeren Feiertagen und Gottesdiensten beendet das
Kirchenjahr.
Christiane Mohr
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